Denise Ritter
1971, Rodalben
stipendium 2012
Das Stipendium des Landes Nordrhein-Westfalen für Medienkünstlerinnen 2012 wurde an Denise Ritter vergeben.
Mitglieder der dreiköpfigen Jury waren Dr. Inke Arns (Direktorin des HMKV Hartware MedienKunstVerein, Dortmund), Ute Vorkoeper (Kuratorin, Hamburg) und Kerstin Ergenzinger (Künstlerin und NRW-Medienkunst-Stipendiatin 2011).
Begründung der Jury
Die oft mehrkanaligen elektroakustischen Kompositionen in den Klanginstallationen, -skulpturen und -objekten der Künstlerin und Diplom-Geografin Denise Ritter (Wohnsitz in Dortmund) gehen immer von realen Klangsituationen aus – wie z.B. den Geräuschen eines Walzwerks in Lothringen; Tönen, die die Künstlerin beim Einschlafen macht; dem Kratzen von Pflanzenblättern auf Mauerwerk; dem Funkkontakt zwischen der Erde und der Internationalen Raumstation ISS. Neben der präzisen und differenzierten Ausarbeitung der Kompositionen hat die Jury insbesondere Ritters künstlerischer Umgang mit Raum und Form überzeugt. Die Künstlerin nennt diese „audiokartografische Installationen – begehbare Bodeninstallationen – mit Kartensignaturen aus Kabel, Lautsprecher und Kompositionen, die den Landschaftsraum, in dem sie entstehen, widerspiegeln“.
Ihr Projektvorhaben small world wide geht von dem sogenannten „Kleine-Welt-Phänomen“ aus, nach dem angeblich jeder weltweit jeden über maximal sechs Ecken kennt („six degrees of separation“). Die Künstlerin wird zehn Zielorte festlegen (die Internationale Raumstation ISS, das Forschungsschiff Polarstern des Alfred-Wegener-Institutes für Polar- und Meersforschung, den Kenogami-Urwald in Ontario, etc.) und über zehn „Startpersonen“ Aufnahmegeräte über eine Kette von Bekanntschaften an die zehn Zielpunkte gelangen lassen, die von zehn „Zielpersonen“ per Audioaufnahmen dokumentiert werden sollen. Das so generierte Audiomaterial wird zum Ausgangspunkt einer neuen audio-kartografischen Installation.
Denise Ritter im Interview über ihr Projekt
Mehr Infos zum Projekt
Denise Ritter (*1971, Rodalben) ist Klangkünstlerin. In ihren Klanginstallationen bringt sie elektroakustische Kompositionen in Einklang mit plastischen Rauminterventionen. Sie ist Dipl.-Geographin, studierte Audiovisuelle Kunst an der HBKsaar in Saarbrücken und war Meisterschülerin von Christina Kubisch. Denise Ritter ist bei Ausstellungen und Festivals im In- und Ausland vertreten, realisiert ebenso Klanginstallationen im öffentlichen Raum und ist u.a. Preisträgerin des Deutschen Klangkunst-Preises.
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