Verena Seibt und Clea Stracke

Pauline

Verena Seibt und Clea Stracke

1980, Dachau / 1982, Berlin-Tempelhof
STIPENDIUM 2013

Büro medienwerk.nrwFörderung

Als einmalige Ausnahme wurde das Stipendium des Landes Nordrhein-Westfalen für Medienkünstlerinnen 2013 an zwei Künstlerinnen, Verena Seibt und Clea Stracke, vergeben.

Begründung der Jury
Verena Seibt und Clea Stracke (beide in Köln lebend) arbeiteten von 2006 bis 2016 als Künstlerinnenduo zusammen. Ihre künstlerische Forschung setzt an realen (städtischen, sozialen, architektonischen oder institutionellen) Räumen an und bringt – auf durchaus humorvoll ironische Weise – die verschütteten Wahrheiten dieser Räume zum Vorschein. Ihre Videoinstallation Und das Schiff fährt, die sie 2009 zum Studienabschluss präsentierten, setzt sich mit der Architektur des Kunstakademiegebäudes von Coop Himmelb(l)au sowie mit dem Lehrbetrieb und dem “Wesen des Künstlers“ auseinander. Im Video verwandelt sich das Gebäude der Münchner Kunstakademie durch die Verfremdungstechnik des Mediums Film in ein dem Wellengang ausgeliefertes Schiff auf hoher See: „Die reale Fassade wird zur fiktiven Kulisse umgedeutet – und verweist in der Metapher des auf hoher See schwankenden Schiffs auf die höchst realen internen Strukturen der Akademie“, so die Künstlerinnen.

Ihr Projektvorschlag Weil ich dich nicht mehr liebe wird verschiedene Trennungsprozesse auf dem Recycling- bzw. Wertstoffhof untersuchen. Das Video will dabei – durch dramatische Überhöhung tragischer Abschiedsmomente – den Blick auf einen alltäglichen Ort verändern.


Verena Seibt (*1980 in Dachau) und Clea Stracke (*1982 in Berlin-Tempelhof) studierten von 2001 bis 2008 an der Akademie der Bildenden Künste in München und arbeiteten bis 2016 als Künstlerinnenduo zusammen. In ihren subtilen Manövern schaffen die beiden imaginäre Räume, indem sie tastend, staunend, sezierend in echte Orte eindringen und dabei ihre Fundstücke auf dem schmalen Grat zwischen Fiktion und Realität ausbalancieren. Film und Installation sind die zentralen Medien der Künstlerinnen um raumgreifende Szenarien zu erschaffen.
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