CLOSE ENCOUNTERS #9: Nieves de la Fuente Gutiérrez

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CLOSE ENCOUNTERS #9: Nieves de la Fuente Gutiérrez

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Die Webserie CLOSE ENCOUNTERS macht die große Bandbreite medienkünstlerischen Schaffens in NRW sichtbar. Seit vielen Jahren und Jahrzehnten sind in der Region herausragende Positionen in diesem Bereich angesiedelt, und es ist uns eine große Freude, einige dieser Künstler*innen zu treffen und sie in Videoportraits vorzustellen. So ergibt sich Schritt für Schritt ein Überblick über die medienkünstlerische Vielfalt, die für NRW prägend ist. In vorherigen Folgen durften wir bereits das Künstler*innenduo Jana Kerima Stolzer und Lex Rütten, Videokünstlerin und Fotografin Nico Joana Weber, Performancekünstlerin Vanja Smiljanić, Fotograf Axel Braun, Künstlerin Isabella Fürnkäs und das Kollektiv sputnic, Filmemacherin Silke Schönfeld, Medienkünstlerin Vesela Stanoeva und Medienkunststipendiatin Ani Schulze treffen. Wir freuen uns nun, eine neue Folge mit Künstlerin Nieves de la Fuente Gutiérrez zu präsentieren.

CLOSE ENCOUNTERS #9: Nieves de la Fuente Gutiérrez im Gespräch mit Thomas Spies

In der 9. Folge CLOSE ENCOUNTERS spricht die Künstlerin Nieves de la Fuente Gutiérrez mit dem Medienwissenschaftler Thomas Spies über ihren Schaffensprozess im digitalen und analogen Raum. Die Künstlerin untersucht in ihren Mixed-Reality Arbeiten virtuelle Erfahrungen und daraus entstehende Erkenntnisse für unsere reale Umgebung. Dabei nutzt Nieves Virtual Reality, Gaming-Szenarien und andere Technologien, um Orte nachzubauen und Nutzer*innen erweiterte Erlebniswelten zu ermöglichen. Sie verschränkt realräumliche und virtuelle Erfahrungen mit menschlichen und nichtmenschlichen Perspektiven, um die Einflüsse unseres Handelns und des Anthropozäns auf die Natur und unsere Umgebung zu verdeutlichen. Und sie kommentiert zeitgenössische Phänomenen wie die allgegenwärtige Präsenz von Technologie in unserem Alltag bis hin zum Selbstverständnis von menschgemachten Eingriffen in die Landschaft.

Im Gespräch mit Thomas spricht Nieves über ihre Arbeit, welche Rolle Glitches für sie spielen und wo sich autobiografische Spuren in ihren Arbeiten entdecken lassen.

Nieves de la Fuente Gutiérrez verbindet ihrem künstlerischen Werk Virtual-Reality-, 360-Grad- oder Klang-Installationen, Audio-Walks oder Hologramme in komplexen immersiven räumlichen Szenarien und verschränkt dabei Dokumentarisches mit Fiktionalem, Autobiographisches mit Technologischem. Nieves geht zentralen gesellschaftspolitischen Fragestellungen nach. Wie ist unser Lebensraum, dieses Territorium, das alle Wesen verbindet, beschaffen, wodurch wird es konstituiert? Kerngedanke für die Künstlerin ist dabei eine menschliche, aber vor allem auch nichtmenschliche Agency/Handlungsmacht im Kontext einer netzwerkartigen Gesellschaft, die die Verknüpfung verschiedenster Entitäten anerkennt, wie sie in der Actor-Network-Theory im Rahmen der Science and Technology Studies unter anderem von Bruno Latour entwickelt wurde.
Mehr Infos zu Nieves

Thomas Spies promovierte zur Traumarepräsentation im Computerspiel an der Universität Köln. Interdisziplinär forschend, schreibend und lehrend untersucht er kritisch audiovisuelle Medien, insbesondere Videospiele, hinsichtlich ihrer soziokulturellen Implikationen. Er ist Mitherausgeber des Sammelbands „Spiel*Kritik: Kritische Perspektiven auf Videospiele im Kapitalismus“ und Organisator der Veranstaltungsreihe „Let’s Play Critical“.